Was ist eine Marke?

In Kürze: Eine Marke ist ein Name, ein Begriff, ein Symbol, ein Design oder eine Kombination dieser Elemente, die die Produkte und Dienstleistungen eines Unternehmens von denen der Konkurrenz unterscheiden und rechtlich schützen lassen.

Definition Marke

Der Begriff Marke wird im Marketing und im Markenrecht verwendet. Im Marketing bezeichnet eine Marke oder auch Brand im Englischen alle charakteristischen Merkmale eines Wirtschaftsobjektes (zumeist Unternehmen, Produktgruppen oder Dienstleistungen, aber auch Personen oder Orte), die es von anderen unterscheidet. Zu den Merkmalen einer Marke gehören z.B. der Markenname, ein Logo, Keyvisuals, Farben oder bestimmte Wörter und Sätze, die eine sie von anderen unterscheiden.

Aus Marketingsicht dient eine Marke dazu, bestimmte Assoziationen, Werte und Qualitätsstandards zu vermitteln. Eine erfolgreiche Marke vermittelt ein positives, durchgängiges Image und hat einen hohen Wiedererkennungswert.

Aus rechtlicher Sicht ist eine Marke eine eingetragene Entität, die durch Markenrechte geschützt ist. Unternehmen können ihre Marken schützen lassen, um gegen unbefugte Nutzung durch andere vorgehen zu können. Mit der Eintragung der Marke erwirbt der oder die Inhabende das alleinige Recht, die Marke für die geschützten Waren oder Dienstleistungen zu nutzen.

Juristische Marke vs. Marketing-Marke

Es gibt zwei Ansätze zur Definition des Begriffs „Marke“: einer aus juristischer Sicht und einer aus Marketingsicht. Beide Perspektiven bieten verschiedene Einblicke in die Bedeutung und die Anwendung einer Marke.

Aus markenrechtlicher Sicht beschränkt sich die Definition auf die geschützte Eintragung einer Marke beim Marken- und Patentamt. Dieser Schutz kann für einen Namen, einen Claim, ein Symbol oder ein Logo greifen und unterscheidet sich in der geografischen Reichweite: eine nationale Marke, eine Unionsmarke, d.h. eine europaweit eingetragene Marke, oder eine internationale Marke. Je nach Nizzaklasse, d.h. die Einordnung der Marke in eine bestimmte Waren- oder Dienstleistungsklasse, sind andere Personen oder Unternehmen unbefugt, die eingetragene Marke für sich zu nutzen.

Ein einfaches Beispiel: Eine Getränkeherstellerin, die den Markt neu betritt, darf ihre Flaschen nicht mit dem Namen Coca-Cola kennzeichnen. Je nach Größe und Marktanteilen des oder der Markeninhabenden kann eine Zuwiderhandlung gravierende juristische und finanzielle Folgen haben.

Betrachtet man eine Marke allerdings aus der Perspektive der Markenentwicklung, ist das Thema weitaus komplexer. Eine Marke ist ein Konstrukt, das die Wahrnehmung eines Unternehmens, eines Produkts oder einer Dienstleistung bei der jeweiligen Zielgruppe gezielt beeinflussen soll. Hier spielen sämtliche Aspekte eine Rolle, die eine emotionale Wirkung auf die Kund:innen ausüben. Ziel ist es, ein unverwechselbares, wiedererkennbares und positives Bild bei den Stakeholdern zu etablieren – dann ist der Markenstatus erreicht. Um eine erfolgreiche Marke zu entwickeln, benötigt man eine Markenstrategie, die sich in einer differenzierten Corporate Identity inklusive Brand Naming, Brand Story, Corporate Design und Corporate Culture manifestiert.

Welche Markentypen gibt es?

Basierend auf der unterschiedlichen Kategorisierung von Markentypen, lassen sich folgende Marken unterscheiden:

Typen von Marketing-Marken:

Unternehmensmarke

Eine Unternehmensmarke ist das Gesamtbild eines Unternehmens, das sich aus der Corporate Communication, Corporate Culture, Corporate Behaviour und dem Corporate Design ergibt. Die Unternehmensmarke fasst damit die Identität eines Unternehmens. Eigenschaften wie Angebot, Werte, Ziele, Name, Logo und Design formen ein für das Unternehmen charakteristisches Bild, das es von anderen Unternehmen abgrenzt und wiedererkennbar macht.

Produktmarke

Eine Produktmarke ist eine Marke, die ein bestimmtes Produkt repräsentiert. Sie dient dazu, dem Produkt eine eindeutige Identität zu verleihen, um es so von anderen ähnlichen Produkten auf dem Markt zu unterscheiden. Eine Produktmarke umfasst u.a. den Produktnamen, das Logo, das Design, die Verpackung und andere visuelle Elemente, die mit dem Produkt und dessen Präsentation verbunden sind. Eine Produktmarke vermittelt den Mehrwert für potentielle Käufer:innen, der auch ein Gefühl sein kann, steht für einen bestimmten Qualitätsstandard, und kommuniziert in manchen Fällen die Zugehörigkeit zu einem Unternehmen und den Nutzen.

Sortimentsmarke

Eine Sortimentsmarke bezieht sich auf eine Marke, die eine breite Palette von Produkten oder Dienstleistungen abdeckt, die unter einem gemeinsamen Markennamen vertrieben werden. Im Gegensatz zur Produktmarke, die sich auf ein spezifisches Produkt konzentriert, umfasst die Sortimentsmarke verschiedene Produkte innerhalb einer bestimmten Kategorie oder eines Geschäftsbereichs.

Linienmarke

Eine Linienmarke ist eine Marke, die mehrere Produkte unter dem gleichen Namen führt. Dies dient dazu, eine bestimmte, hervorstechende Eigenschaft auch bei unterschiedlichen Produkten zu kommunizieren. Im Gegensatz zur Sortimentsmarke, die eine breite Palette von Produkten umfasst, konzentriert sich die Linienmarke auf die Differenzierung innerhalb einer Produktkategorie. Sie ermöglicht es einem Unternehmen, verschiedene Versionen des gleichen Produkts anzubieten, um unterschiedliche Bedürfnisse und Vorlieben der Kunden zu erfüllen. Ein Beispiel hierfür ist die Marke kinder von Ferrero, deren USP die Kombination von Schokolade und Milch ist. Für die potentiellen Käufer:innen ist mit dem Markenlogo auf einen Blick klar, was sie erwarten können – egal ob es sich um kinder Schokolade, kinder Riegel oder kinder Überraschung handelt.

Herstellermarke

Bei der Herstellermarke ist das produzierende Unternehmen zugleich der Inhaber der Markenrechte. Sie dient dazu, das Unternehmen selbst als Anbieter von Produkten oder Dienstleistungen zu positionieren und so einen Markenwert aufzubauen. Eine Herstellermarke kann entweder mit einem spezifischen Produkt in Verbindung gebracht werden oder das gesamte Produktportfolio des Herstellers umfassen.

Handelsmarke / Eigenmarke

Eine Handelsmarke, auch bekannt als Eigenmarke, bezieht sich auf eine Marke, die von einem Einzelhändler oder einer Handelskette entwickelt und exklusiv in ihren eigenen Geschäften vertrieben wird.

Personenmarke

Personal Branding ist der gezielte Aufbau einer Marke um eine bestimmte Person, oft eine prominente Persönlichkeit, eine Expertin oder ein Experte auf einem bestimmten Gebiet, um diese zu vermarkten. Eine Personenmarke basiert auf dem Image, dem Fachwissen oder der Reputation dieser Person und dient dazu, Glaubwürdigkeit und Vertrauen, aber auch Bewunderung seitens der jeweiligen Zielgruppe aufzubauen. Sie wird dazu verwendet, persönliche Dienstleistungen, Produkte oder Ideen zu vermarkten.

Dachmarke

Eine Dachmarke bezieht sich auf eine Marke, die übergeordnet für eine Gruppe von Unternehmen, Produkten oder Dienstleistungen steht. Sie fungiert als Dach und repräsentiert das gemeinsame Markenimage und die Markenwerte der verschiedenen Marken oder Tochterunternehmen innerhalb des Konzerns. Eine Dachmarke dient dazu, Synergien zu schaffen, die Markenbekanntheit und das Vertrauen bei Kund:innen zu steigern.

Typen von rechtlich eintragsfähigen Marken:

Kollektivmarke

Eine Kollektivmarke ist eine Marke, die von einer Organisation oder einem Verband (Dachverbände, Spitzenverbände oder juristische Personen des öffentlichen Rechts) verwendet wird, um Produkte oder Dienstleistungen zu kennzeichnen, die von Mitgliedern dieser Organisation hergestellt oder erbracht werden. Sie repräsentiert gemeinsame Standards, Eigenschaften der Mitglieder und steht für eine bestimmte Qualität oder Herkunft. Ein Beispiel ist der Begriff Champagner, der ausschließlich für Sekt aus der Champagne verwendet und vermarktet werden darf.

Bildmarke

Eine Bildmarke, auch Logo genannt, bezieht sich auf das zentrale visuelle Element einer Marke. Die Bildmarke ist in der Regel ein Symbol oder eine grafische Abbildung, die die Marke an allen Touchpoints erkennbar macht. Eine rechtliche Eintragung schützt das Symbol gegen die Verwendung durch Unbefugte. Damit werden Identität und Qualitätsansprüche der Marke gewahrt.

Wort-Bild-Marke

Eine Wort-Bild-Marke, auch bekannt als Kombinationsmarke, vereint sowohl bildliche als auch typografische Elemente, um eine Marke zu repräsentieren. Sie besteht aus einem visuellen Symbol oder einer grafischen Abbildung, die zusammen mit einem markanten Schriftzug oder einem spezifischen Text verwendet wird. Die Kombination von Bild und Wort dient dazu, sowohl die visuelle Identität als auch den Markennamen oder eine Botschaft zu vermitteln. Auch sie kann durch die Eintragung beim Marken- und Patentamt rechtlich geschützt werden. In diesem Fall darf die Wort-Bild-Marke nicht von anderen Unternehmen oder Personen für (ge-)werbliche Zwecke genutzt werden.

Hörmarke

Eine Hörmarke bzw. Klangmarke bezieht sich auf ein spezifisches Klangfragment, einen Jingle oder eine Melodie, die mit einer Marke oder einem Unternehmen assoziiert ist. Sie dient dazu, eine akustische Identität zu schaffen und diese zu schützen. Ein bekanntes Beispiel für Soundbranding ist die Telekom.

Markenarchitektur

Unternehmen operieren in zunehmendem Maße mit immer breiteren Produkt- und Serviceportfolios. Umfangreiche Portfolios wiederum stellen die Markenarchitektur häufig vor Herausforderungen. Komplexe Markenarchitekturen sind die Folge verschiedener Faktoren: z.B. der Verbreiterung des Produkt- oder Leistungsangebots, dem Erwerb anderer Unternehmen oder Marken, spezifischer Anforderungen in internationalen Märkten, internem Wachstum oder Produktinnovationen. Um eine effektive Markenpositionierung der verschiedenen Marken bei den entsprechenden Zielgruppen zu gewährleisten, ist ein logisches System unerlässlich.

Eine Markenarchitektur ist die systematische Gliederung aller Marken innerhalb eines Unternehmens. Zweck der Markenarchitektur ist, die Positionierung der Marken und ihre Beziehungen zueinander strategisch zu ordnen.

Damit soll verhindert werden, dass sich Marken unbemerkt gegenseitig kannibalisieren. Auf der anderen Seite soll so die gewünschte Orientierung für Kund:innen gewährleistet bleiben. Bei Markenarchitektur-Szenarien wird zwischen einer vertikalen und horizontalen Ausrichtung unterschieden:

  • Die vertikale Markenausrichtung ist die strategische Ausrichtung und Integration von Marken entlang der Wertschöpfungskette eines Unternehmens. Dabei werden verschiedene Produkte oder Dienstleistungen innerhalb der Kette durch eine einheitliche Markenstrategie miteinander verbunden. Die vertikale Markenausrichtung zielt darauf ab, dass eine Marke von der Produktion über die Distribution bis hin zum Kundenerlebnis einheitlich wahrgenommen wird.
  • Die horizontale Markenausrichtung ist die strategische Integration von verschiedenen Produkten oder Dienstleistungen einer Marke innerhalb eines Marktsegments oder einer Produktkategorie. Sie ermöglicht es Unternehmen, eine breitere Palette von Produkten und Services anzubieten. Dabei wird eine einheitliche Markenidentität über die verschiedenen Angebote hinweg vermittelt. Die horizontale Markenausrichtung zielt darauf ab, Synergien zu schaffen und die Markenbekanntheit zu steigern.

Bei der Entwicklung der Markenarchitektur eines Unternehmens, also der Anordnung seiner Marken und den Beziehungen zwischen ihnen, gibt es verschiedene Strategien, zwischen denen unterschieden wird:

  • Einzelmarkenstrategie

    Die Einzelmarkenstrategie ist auch bekannt als Mehrmarkenstrategie oder House-of-Brands-Strategie. Sie ist besonders geeignet, wenn ein Unternehmen ein vielfältiges Produktportfolio bietet, das verschiedene Zielgruppen mit unterschiedlichen Wünschen und Anforderungen anspricht. Bei der Einzelmarkenstrategie hat jede Einzelmarke ein einzigartiges, auf eine bestimmte Zielgruppe ausgerichtetes Branding und hilft so, ein breites Spektrum an Kund:innen anzusprechen. Der Vorteil der Einzelmarkenstrategie liegt darin, dass sich eine (negative) Wahrnehmung einer Marke nicht auf die anderen Marken überträgt. Jedoch erfordert sie mehr Ressourcen in der Markenführung und der Markenpflege.

  • Familienmarkenstrategie

    Die Familienmarkenstrategie kommuniziert eine einheitliche Marke für mehrere Produkte. Dabei teilen alle Produkte oder Dienstleistungen innerhalb dieser Marke eine gemeinsame Markenidentität oder Eigenschaften. Dadurch profitieren sie von einem bereits etablierten Image. Ein bekanntes Beispiel dafür ist Nivea. Bei dieser Strategie werden neue Produkte eng mit dem bereits etablierten Markenbild verbunden. Das Vertrauen in die Familienmarke überträgt sich leichter auf neue Produkte. Vorteil einer Familienmarkenstrategie ist auch, dass Ressourcen durch Synergien im Branding gespart werden können. Voraussetzung ist, dass bereits eine gewisse Markenbekanntheit besteht.

  • Dachmarkenstrategie

    Die Dachmarke, oder auch Branded-House, fungiert als Bindeglied zwischen einer Unternehmensmarke und ihren Einzelmarken. Diese Strategie eignet sich für breit aufgestellte Unternehmen wie z.B. die Sparkasse oder Siemens. Alle Leistungen des Unternehmens werden unter einer übergeordneten Marke gebündelt. Jede Submarke behält dabei ihren eigenen Charakter, zum Beispiel durch einen Namenszusatz oder eine Sekundärfarbe, ohne jedoch die grundlegenden Merkmale der Dachmarke aufzugeben. Bei der Dachmarkenstrategie steht die Kompetenz des Mutterunternehmens im Vordergrund und vereint die verschiedenen Bereiche der untergeordneten Marken. Dadurch strahlt die positive Wahrnehmung der Dachmarke auf die Submarken ab.

Funktion einer Marke

Warum braucht man eigentlich eine Marke? Wie bereits erwähnt, sind Marken abstrakte Gebilde, die ein Angebot auf emotionale Weise vermitteln. Der Grund: Die wenigsten Menschen treffen rein rationale Entscheidungen – weder bei der Wahl ihres Fortbewegungsmittels oder ihres Telekommunikationsanbieters, ihrer Kleidung oder Pflegeprodukte, noch ihres Arbeitsplatzes, Zulieferbetriebs oder Partnerunternehmens. Wozu Marke im Einzelnen nützt, beantworten wir aus der Sicht unterschiedlicher Stakeholder – Unternehmen, Kund:innen und Arbeitnehmer:innen.

  • Unternehmen

    Für Unternehmen dient eine starke Marke vor allem dazu, sich im Marktumfeld erfolgreich zu positionieren, um sich von den Mitbewerbern abgrenzen zu können und Unternehmensziele zu erreichen. Eine Marke nützt

    • zur Differenzierung des eigenen Angebots innerhalb des Unternehmens
    • zur Abgrenzung des Unternehmens vom Wettbewerb
    • als Tool zur Kundenbindung
    • zur Stärkung des Wiedererkennungswertes
    • als Tool zur Mitarbeitendengewinnung und -bindung
    • als Basis für die Lizenzierung bzw. rechtlichen Schutz
    • Zur Steigerung des Wertes eines Unternehmens
  • Kund:innen

    Für Konsument:innen dienen klar kommunizierte Marken vor allem zur Orientierung. Im Überangebot an Produkten und Services helfen Marken bei der Entscheidung für ein Angebot.
    Eine Marke hilft Kund:innen,

    • sich mit dem Absender des Angebots zu identifizieren
    • den Mehrwert des Angebots einzuschätzen
    • die Wertehaltung des Absenders zu verstehen und damit die eigenen Wertvorstellungen nach außen zu tragen
    • Produkte und Dienstleistungen zu vergleichen
    • eine emotionale Bindung aufzubauen
    • die für sie richtige Entscheidung zu treffen
  • Arbeitnehmer:innen

    Marke wird für Arbeitgeber:innen immer relevanter: Unternehmen sind nicht mehr in der Position, dass sich Talente bei ihnen bewerben. Vielmehr sind Arbeitgeber:innen in der Situation, sich bei Fachkräften und High Potentials bewerben zu müssen (es sei denn, man heißt Google, aber auch das hat sehr sehr viel mit Marke zu tun). Umgekehrt bedeutet das, dass Talente, die sich in der Regel ihre Jobs aussuchen können, sehr genau auf Reputation, Werthaltung und kulturellen Fit des Unternehmens achten. Um die richtige Arbeitsumgebung zu finden, dienen Marken als entscheidende Wegweiser. Sie bieten wertvolle Richtlinien und helfen Personen dabei, sich effektiv zu orientieren.

    Eine Marke hilft Arbeitnehmer:innen,

    • die Kultur eines Unternehmens einzuschätzen
    • Ziele und Visionen eines Unternehmens zu verstehen
    • Werte von Arbeitgebenden mit den eigenen abzugleichen
    • die Sinnhaftigkeit der Arbeit zu evaluieren

     

Merkmale erfolgreicher Marken

Erfolgreiche Marken zeichnen dadurch aus, dass sie im Bewusstsein von Kund:innen etabliert sind und eine Art kollektives Bauchgefühl bei der Zielgruppe auslösen. Diese Marken werden mit spezifischen Eigenschaften assoziiert, sprich, sie haben sich ein unverwechselbares Corporate Image aufgebaut, das sie von anderen Marken abgrenzt. Eine einzigartige Position im Marktumfeld zu erreichen, ist ein stetiger und langwieriger Prozess, der Jahre dauern kann. Folgende Aspekte machen eine starke Marke aus:

Strategisches Fundament

Kommunikation, Kultur und Verhalten einer Marke spiegeln die Leistung wider und geben ein stimmiges Bild ab. Der Markenauftritt ist ein Abbild der Markenstrategie und weckt die richtigen Erwartungen bei der Zielgruppe.

Klarheit

Eine Marke und ihr Wert wird dann verstanden, wenn klare, konsistente Botschaften vermittelt werden, die der Zielgruppe vermitteln, für was die Marke steht.

Wiedererkennbarkeit

Eine Marke braucht eigenständige, charakteristische Eigenschaften, die es Stakeholdern einfach macht, die Marke als solche wiederzuerkennen – unabhängig von der Art des Kontaktes.

Differenzierung

Eine Marke wird dann als eigenständige Identität wahrgenommen, wenn sie sich von anderen Identitäten, sprich Marken, abgrenzt.

 

Wertehaltung

In der heutigen Zeit reicht es nicht mehr, sich durch Ästhetik oder Qualität von der Masse abzusetzen. Durch die gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit werden Kaufentscheidungen immer mehr zu moralischen Entscheidungen. Eine starke Marke macht Markenwerte, Haltung und Brand Purpose spürbar.

Relevanz

Eine Marke ist auch durch ihr Angebot definiert. Das sollte sich an aktuellen Problemen, Bedarfen oder Wünschen unserer Gesellschaft orientieren, um diese durch relevante Lösungen zu stillen.

Beispiele etablierter Marken

Eine etablierte Marke hat eine treue Kundenbasis, die sie durch ihre Produkte, Dienstleistungen und Erfahrungen gewonnen hat. Sie hat eine starke Markenidentität und Positionierung, die sich über die Zeit hinweg gefestigt hat. Eine etablierte Marke ist in der Lage, sich den Veränderungen des Marktes anzupassen und kontinuierlich relevant zu bleiben. Sie ist damit resistenter gegenüber Risiken durch politische, wirtschaftliche oder gesellschaftliche Krisen. Sie ist oft über verschiedene Märkte, Generationen und Branchen bekannt und durch eindeutige Elemente für Zielgruppen leicht erkennbar.

Bei sehr bekannten Marken kann sich der Markenname als Synonym für das entsprechende Produkt etablieren. Beispiele hierfür sind “Uhu” anstelle eines Allesklebers, “Duden” anstelle eines Wörterbuches, oder “Tempo” als Synonym für ein Papiertaschentuch.

Markenanmeldung und Markenschutz

Die Markenanmeldung ist ein wichtiger Schritt für Unternehmen, um ihre Marke vor Missbrauch durch Dritte zu schützen und dabei auch rechtlichen Schutz zu erlangen. Bei der Markeneintragung wird der Name, das Logo oder ein anderes Kennzeichen der Marke beim zuständigen Marken- und Patentamt registriert. Dies gewährt den Inhaber:innen das exklusive Recht, die Marke für die geschützten Waren oder Dienstleistungen zu nutzen. Dafür müssen Nizzaklassen definiert werden, für die der Schutz greift.

Die Nizzaklassen sind Klassifikationen, die von der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) entwickelt wurden und dazu dienen, Produkte und Dienstleistungen in verschiedene Kategorien einzuteilen. Die Nizzaklassen umfassen insgesamt 45 Klassen. Jede Klasse repräsentiert eine bestimmte Waren- oder Dienstleistungskategorie, wie z.B. chemische Produkte, Bekleidung, Transportdienstleistungen oder Unterhaltungsdienstleistungen. Bei der Markenanmeldung müssen die Inhaber:innen angeben, in welcher Nizzaklasse seine Marke geschützt werden soll.

Die Markenanmeldung beinhaltet die Prüfung auf Ähnlichkeiten zu bereits bestehenden Marken und die Erfüllung der formalen Anforderungen. In Deutschland ist das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) für die Markenregistrierung zuständig. Es kann zwischen einer Anmeldung einer nationalen Marke, einer Unionsmarke (EN) oder einer internationalen Registrierung entschieden werden. Je nach Eintragung kann ein anderes Unternehmen eine gleiche Marke in anderen Ländern anmelden. Man sollte deshalb schon bei der Anmeldung eventuelle Expansionen berücksichtigen. Eine Markenanmeldung beim DPMA kann digital oder in Papierform geschehen.

Das Markengesetz bietet den Inhabern von registrierten Marken rechtlichen Schutz und exklusive Rechte. Das Markengesetz dient zur Regulierung von

  • Identifizierung und Unterscheidungskraft
  • Exklusiven Nutzungsrechten
  • Markenrechten und -verletzungen
  • Markenübertragung und Lizenzierung
  • Markenwerthaltigkeit und Vermarktung

Zusammenfassend schützt das Markengesetz die Rechte der Markeninhaber:innen, fördert den fairen Wettbewerb und erleichtert den Schutz von Verbraucher:innen vor Verwechslungen und Täuschungen im Zusammenhang mit Marken.

FAQs

Woher kommt der Begriff „Marke“?

Der Begriff Marke kommt ursprünglich aus der französischen Sprache und lässt sich von dem Begriff “marque” ableiten. Das bedeutet Kennzeichen oder ein Zeichen zur Erkennung. Das Wort erläutert die Kennzeichnung von Dienstleistungen und Produkten, um sie von anderen unterscheiden zu können. Früher wurde es vor allem für die Kennzeichnung von Nutztieren verwendet; der englische Begriff Brand bzw. Branding bezog sich ursprünglich auf Brandzeichen von Rindern oder Pferden. Im Laufe der Zeit wurde der Begriff auf Unternehmen und ihre Angebote übertragen.

Wann wird ein Produkt zur Marke?

Ein Produkt wird zur Marke, wenn es über einen längeren Zeitraum hinweg eine starke Identität und Wiedererkennungswert bei den Verbraucher:innen aufbaut. Es muss positive Assoziationen hervorrufen und sich von Konkurrenzprodukten differenzieren. Eine erfolgreiche Positionierung und Markenstrategie spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Birgit Joest

Über die Autorin

Dr. Birgit Joest

Als Brand Strategist hat Dr. Birgit Joest internationale Marken wie Mercedes-Benz, Telekom oder O2 betreut, bevor sie mit Maurits den Held die Branding Agentur Helder gründete. Birgit Joest ist Beirätin, zertifizierte StoryBrand Guide und Vorstandsmitglied des VdU Berlin.

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