Im – auch sonst besuchenswerten – Genter Design Museum ist die erste große Retrospektive von Maarten Baas zu sehen, dem, so wie das Museum schreibt, Houdini des niederländischen Designs. Gezeigt werden unter dem Titel Hide & Seek unter anderem die Möbelserien „Smoke“, „Clay“, „Real Time“ sowie „Close Parity“, die jeweils durch Videos begleitet und ergänzt werden. Damit bewegt sich Baas an der Grenze zur künstlerischen Installation: So besteht „Smoke“, sein Abschlussprojekt an der Design Academy Eindhoven, aus einer Reihe von verkohlten Möbeln. Ihre zerbrechlichen Reste beschichtete Baas mit einem Epoxidharz, um sie zu konservieren. Die Videos zeigen den Vorgang des Verkohlens von Designklassikern wie den Zig Zag-Stuhl von Gerrit Rietveld oder die G 25 Garderobe von Thonet.
„Close Parity“ wiederum sind Möbel-Objekte, die den Gesetzen der Schwerkraft zu spotten scheinen. Im Video sieht man den Entwurfsprozess: kindlich-naiv anmutende Skizzen von Schränken und Sideboards, ohne Rücksicht auf jedwede Statik in weniger als einer Minute zu Papier gebracht. Die Herstellung der Möbel ist im Gegensatz dazu langwierig und komplex, das Material Bronze extrem schwer. So wie „Smoke“ und „Close Parity“ ist keine seiner Möbelserien industriell herstellbar, und sämtliche Projekte zeichnen sich durch einen nicht selten selbstironischen Humor aus.
© Maarten Baas
“Of course, there’s the cliché that every design is like a designer’s baby. That’s also for me the case and I definitely have some very annoying kids.”
MAARTEN BAAS