Was ist Brand Management?

In Kürze: Brand Management, auch Markenführung genannt, ist der strategische Prozess der Markenentwicklung und des Markenausbaus.

Strategisches Brand Management: Aufgaben und Prozessschritte

Strategisches Brand Management ist ein entscheidender Prozess für den Aufbau und die Pflege einer starken Marke. Dieser Prozess umfasst mehrere wichtige Aufgaben und Schritte, um sicherzustellen, dass die Marke effektiv und erfolgreich positioniert wird. Das Fundament einer strategischen Positionierung ist eine umfassende Analyse. Auf Basis der hier gewonnenen Erkenntnisse kann wird dann eine Strategie erarbeitet, die wiederum im letzten Schritt, der Implementierung umgesetzt wird.

1. Markenanalyse

Hier werden alle Informationen, die über die Marke selbst vorliegen sorgfältig geprüft, um ein Verständnis für die aktuelle Markenwahrnehmung zu gewinnen. Für diesen Prozessschritt bietet sich oft die Kombination von quantitativen Mitarbeitendenbefragungen und qualitativen Mitarbeiter:Innen-Interviews an.

Markenanalyse

2. Zielgruppenanalyse

Sie hilft dabei, die Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen der Zielgruppen zu verstehen. Dies erfolgt oft durch quantitative und qualitative Interviews mit bestehenden und potenziellen Kunden:innen. Die gewonnenen Erkenntnisse ermöglichen es, die Marke gezielt auf die Bedürfnisse der Zielgruppen auszurichten.

3. Wettbewerbsanalyse

Hierbei werden Konkurrenten und deren Marken analysiert, um Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken zu identifizieren. Diese Informationen dienen dazu, sich von der Konkurrenz abzuheben und eine differenzierende Markenidentität zu schaffen.

Markt- und Trendanalyse

Die Marktanalyse ermöglicht eine eingehende Betrachtung des Marktumfelds, in dem die Marke agiert. Dies schafft ein besseres Verständnis für Trends, Bedürfnisse und Chancen, die die Marke nutzen kann.

Corporate Brand Management: Positionierung als Unternehmensmarke

Die Entwicklung einer klare Markenidentität ist unabdingbar für eine differenzierende Positionierung. Hier wird festgelegt, was die Marke einzigartig macht und wie sie sich von anderen abhebt.
Ein Markenworkshop ist dabei eine hilfreicher Maßnahme, um die Erkenntnisse aus der Analysephase und das bei Mitarbeitenden bestehende Gefühl für ihre Marke so zusammenzuführen, dass daraus tragende Markenfundamente, wie Werte, eine Mission etc. abgeleitet werden können.

1. Markenidentität

Helder hat ein eigenes Markenidentitätsmodell entwickelt. Der HELDER BRAND FRAME® vereint die essenziellen Komponenten der Markenstrategie, darunter Leistung und Zielgruppe, Purpose, Vision, Mission Statements, Markenwerte und Markenkern. Dies nicht nur zur Schaffung eines einheitlichen Markenauftritts, sondern auch zur Unterstützung der täglichen Entscheidungsprozesse innerhalb des Unternehmens. Dabei stellt er sicher, dass die Marke Selbstähnlichkeit bewahrt, was das oberste Prinzip der Markenführung ist. Dies bedeutet, dass die Marke sich kontinuierlich weiterentwickelt, jedoch ihre charakteristischen Merkmale beibehält. Dies gewährleistet, dass die Marke und ihr Mehrwert für die Kunden:Innen stets wiedererkennbar, nachvollziehbar und glaubwürdig bleiben.

Markenarchitektur

Die Markenarchitektur legt fest, wie die Unternehmensmarke in Beziehung zu anderen Marken oder Tochtergesellschaften steht. Sie kann als Monomarkenstrategie (Verwendung einer einzelnen Marke), auch Einzelmarkenstrategie genannt, als Dachmarkenstrategie (Verwendung der Unternehmensmarke für verschiedene Produkte/Marken), auch Familienmarke genannt, mit mehreren Sub- und Produktmarken oder als hybride Markenarchitektur ausgestaltet sein.

Corporate Design

Das Corporate Design umfasst visuelle Elemente wie Logo, Farbpalette, Schriftarten und Designrichtlinien. Diese Elemente sollten ein kohärentes und einprägsames Erscheinungsbild schaffen, das die Unternehmensmarke widerspiegelt.

Interne Kommunikation und Markenbotschafter:Innen

Die Mitarbeiter sind oft die ersten Markenbotschafter. Daher ist es entscheidend, sicherzustellen, dass sie die Positionierung der Unternehmensmarke verstehen und in der Lage sind, diese in ihrem täglichen Arbeitsumfeld umzusetzen. Schulungen und klare Kommunikation sind in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung. Schlüsselpersonen im Unternehmen, wie Geschäftsführer:Innen oder Führungskräfte, können als Markenbotschafter:Innen dienen. Ihr Engagement in der Kommunikation und Umsetzung der Markenpositionierung kann die Glaubwürdigkeit und Sichtbarkeit der Unternehmensmarke erhöhen.

Externe Kommunikation und Interaktion mit Kunden:Innen

Die Positionierung der Unternehmensmarke sollte in sämtlichen externen Kommunikationskanälen, wie Website, sozialen Medien, Marketingmaterialien und Kundeninteraktionen, konsistent umgesetzt werden. Dies trägt zur Schaffung eines einheitlichen und vertrauenswürdigen Markenbildes bei. Bei der Formulierung einer kundenzentrierten Botschaft kann der Story Brand Ansatz nach Donald Miller hilfreich sein.

Kontinuierliche Evaluation

Die Positionierung als Unternehmensmarke ist ein laufender Prozess. Es ist wichtig, die Wirksamkeit der Strategie regelmäßig zu evaluieren und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen. Dies kann durch Kundenbefragungen, Marktforschung und die Überwachung von Kennzahlen wie Markenbekanntheit und Kundenbindung erfolgen.

Konkrete Vorteile von Brand Management

1. Kundenloyalität

Kunden sind eher bereit, wiederholt Produkte oder Dienstleistungen dieser Marke zu kaufen, was die Umsätze stabilisiert und steigert.

2. Preispremium

Starke Marken können höhere Preise für ihre Produkte verlangen, da Kunden bereit sind, für die wahrgenommene Qualität und den Wert zu zahlen.

3. Wiedererkennung

Eine starke Marke ist leicht erkennbar und bleibt im Gedächtnis der Verbraucher, was die Kaufentscheidungen und die Markenbindung beeinflusst.

4. Wettbewerbsvorteil

Markenstärke schafft eine differenzierte Positionierung, die den Wettbewerb erschwert und neue Kunden anzieht.

5. Markterweiterung

Starke Marken können erfolgreich in neue Produktkategorien oder Märkte expandieren, da Vertrauen und Bekanntheit bereits etabliert sind.

6. Geringeres Risiko

Investitionen in Marketing und Innovation werden effektiver, da eine starke Marke das Risiko von Fehlschlägen reduziert.

 

7. Mitarbeiterengagement

Eine starke Marke zieht talentierte Mitarbeiter an und fördert das Engagement und die Identifikation mit dem Unternehmen.

 

Kernbegriffe des Brand Management

Brand name

Ein Markenname ist ein Eigenname einer Organisation, eines Markenartikels, eines Produkts, einer Produktpalette, eines Dienstleistungsangebots o.Ä.

Brand identity

Markenidentität umfasst die einzigartigen Elemente, die das Wesen einer Marke definieren und sie von anderen unterscheiden.

Brand value

Markenwerte stellen ein entscheidendes Element der Markenidentität dar, und sie verleihen der Marke eine gewisse Essenz. Kunden identifizieren sich gerne mit Marken, die ihre eigenen Wertvorstellungen widerspiegeln. Eine deutliche Wertorientierung ist somit ein wirksames Mittel, um sich in einem wettbewerbsintensiven Markt nicht nur durch das Angebot an Produkten oder Dienstleistungen, sondern auch durch die eigenen Überzeugungen zu differenzieren.

Brand awareness

Bei Brand Awareness (zu Deutsch: Markenbewusstsein) handelt es sich um einen Begriff aus der Marktforschung, der als Indikator die Bekanntheit einer Marke widerspiegelt. Dieser Indikator misst die Markenbekanntheit bzw. das Markenbewusstsein mit einem Prozentwert, welcher angibt, wie groß der Anteil der Befragten ist, der sich an eine Marke erinnert – mit oder ohne Unterstützung.
Die Brand Awareness umfasst das Verständnis, wofür die Marke steht, welche Eigenschaften sie hat und wie sie im Vergleich zu Konkurrenten wahrgenommen wird. Eine hohe Brand Awareness ist wichtig für eine Marke, da sie dazu beiträgt, dass ein Verbraucher die Marke leichter erkennt und in Betracht zieht, wenn er ein Produkt oder eine Dienstleistung kaufen möchte.

Brand recognition

Die Markenwahrnehmung bezieht sich auf die Art und Weise, wie Verbraucher eine Marke wahrnehmen, basierend auf ihren Erfahrungen, Eindrücken und Assoziationen. Dies beeinflusst deren Entscheidungen und Bindung zur Marke.

Brand image

Das Brand Image beschreibt das Gesamtbild und den Eindruck, den eine Marke in den Köpfen der Verbraucher hinterlässt. Es basiert auf den wahrgenommenen Qualitäten, Werten und Assoziationen, die mit der Marke verbunden sind.

Brand loyality

Brand Loyalty, zu deutsch Markentreue, bezeichnet die Bereitschaft und Neigung von Kunden, regelmäßig Produkte oder Dienstleistungen einer bestimmten Marke zu kaufen. Dies erfolgt aufgrund aufgrund positiver Erfahrungen, die Bindung und Identifikation mit der Marke fördern, was dann langfristig zu einer auf Vertrauen basierenden Kundenbeziehung führen kann.

Brand equity

Brand Equity steht ist der finanzielle und strategische Wert einer Marke, der sich aus der Bekanntheit, dem Ansehen, der Kundenloyalität und der Fähigkeit der Marke ergibt, höhere Preise zu erzielen. Dies trägt zur langfristigen Rentabilität und Wettbewerbsvorteilen bei.

Welche Branding Arten gibt es?

Corporate Branding

Branding eines gesamten Unternehmens

UNTERNEHMENSMARKE

Product Branding

Branding eines einzelnes Produktes oder einer Produktpalette

PRODUKTMARKE

Personal Branding

Branding von Einzelpersonen, z.B. Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens oder Führungskräften

Geografisches Branding

Städte, Regionen oder Sehenswürdigkeiten werden wie eine Marke inszeniert

Co-Branding

zwei oder mehr Marken treten gemeinsam auf, z.B. Apple Watch und Nike

CO-BRANDING

Employer Branding

Branding eines Unternehmens oder einer Organisation als attraktiver Arbeitgeber, um Talente an sich zu binden